Die Tafelrunde e.V.

Öffentlicher Bereich => Diskussionen => Waffen und Rüstung => Thema gestartet von: Dennis am 24. März 2005, 13:16:08

Titel: Schwerter
Beitrag von: Dennis am 24. März 2005, 13:16:08
Hallo!

Mir ist bei fei folgendem online-shop aufgefallen, daß sie einige recht billige (übungs-)schwerter anbieten:

http://www.stahlwarenhaus-hebsacker.de/
--> Historisches --> Schaukampf

Ich bin natürlich schon bedient, aber vielleicht wären einige der schwertlosen Söldner ja daran interessiert? Über die Qualität kann ich natürlich nichts sagen, und vom Gewicht her müssen es teilweise recht üble Prügel sein ;-)

Für den eiligen Leser:
Einhandschwert 58 Euro, Zweihandschwert 78 Euro
Titel: Schwerter
Beitrag von: VaTiSi am 24. März 2005, 17:22:58
Bei diesen "günstigen" Schwertern wäre ich etwas skeptisch... Da könnte durchaus mal ne Klinge durch die Gegend fliegen...
Lieber etwas mehr Geld für Sicherheit ausgeben... :o)
Titel: Schwerter
Beitrag von: SModLudwig (Nikolaus von Rittenhofen - Giacomo) am 25. März 2005, 00:55:57
Die Qualität ist bei diesen und ähnlichen Schwertern (die es so ab 49 EURO gibt) wahrscheinlich gar nicht mal das Problem (ich meine jetzt die Bruchsicherheit). Das könnten sich die Hersteller nicht wirklich leisten. Aber (ich habe auch noch keines in der Hand gehabt) optisch sehen sie so aus, dass sie miserabel ausbalanciert sind und die Optik der mir bekannten Modelle ist - ehrlich gesagt - bescheiden.
Dennoch hat Dennis recht: besser ein hässliches als gar keins, denn auf das eigene passt man doch ganz anders auf.
letztlich käme es auf den Versuch an.
Titel: Schwerter
Beitrag von: AdminFelix am 25. März 2005, 05:35:42
Mhmm

Also, ich muss da leider aus unrühmlicher Erfahrung sagen , die "Schwerter" für 83 Euro kann man wohl vergessen. Lieber 40 Euro mehr ausgeben, auch wenn es wehtut und dafür dann ein Schwert erhalten , dass einem nicht um die Ohren fliegt (sehr unangenehmes Gefühl). Man müsste sich die Dinger mal vor Ort ansehen, was zugegeben, etwas weit zu zu fahren ist.
Titel: Schwerter
Beitrag von: SModLudwig (Nikolaus von Rittenhofen - Giacomo) am 25. März 2005, 09:33:38
Eventuell (!) könnten wir von Vereinsseite ja mal 2 Schwerter zum Üben für die Anfänger anschaffen. dann könnten wir die Qualität vor Ort prüfen.
Titel: Schwerter
Beitrag von: Dennis am 25. März 2005, 11:23:20
Daß die Optik der Schwerter nicht das tollste ist steht ja auch ausser frage...wie der Name schon sagt: *Übungs*schwert.

Da aber wohl die meisten für ihre Darstellung ohnehin kein Schwert benötigen, das nach was aussieht, ist es ja egal, womit sie aufeinander eindengeln, oder? ;-)

Lieber wäre mir auch sowas:
http://www.drachenschmiede.de/shopdeutsch/pd-1609503293.htm?categoryId=197
Titel: Schwerter
Beitrag von: Gabi am 25. März 2005, 17:57:07
... dann sind wohl die Mittelalterschwerte von diesem Anbieter generell nicht kampftauglich? Habe mir die Seite auch angeguckt, kann aber da nichts beurteilen, da ich keine Fachkenntnis habe. Kann mich jemand mal aufklären?
Die Übungsschwerter sehen wirklich nicht gerade toll aus.
Titel: Schwerter
Beitrag von: Dennis am 27. März 2005, 17:58:11
Teils, teils...so genau kann man das nicht sagen, da man den Angaben auf der HP ja vielelciht auch nciht immer trauen kann.
Generell würe ich aber bei rostfreiem Stahl dringend davon abraten, damit auf irgendwas festes draufzuhauen
Titel: Schwerter
Beitrag von: Gabi am 27. März 2005, 19:25:41
... und aus welchem material bzw. zusammensetzung solltes dann sein? welche angaben müssten dann dort stehen? stahl gibt es ja in unterschiedlicher qualität. welche standards sind da gefordert?
Titel: Schwerter
Beitrag von: Aradia am 27. März 2005, 19:33:56
ich möchte mir im mai ein schwert kaufen, worauf sollte ich da besonders achten?
Titel: Schwerter
Beitrag von: Dennis am 28. März 2005, 22:44:34
Da gibt es einige Punkte zu beachten:
1. Stahlart
2. Schlagkante
3. Gewicht
4. Ausgewogenheit
5. Aussehen/Stil

1. Stahlart
Das Schwert sollte (bzw. muß) aus rostendem Kohlenstoffstahl sein. Der Stahl hat eine Bezeichnung, die man wie folgt (grob) entschlüsseln kann:
-ST vor der Bezeichnung: Baustahl, nicht geeignet
-X am Anfang: Hochlegiert, nicht geeignet
-C oder Zahl am Anfang (z.B. C60, 55Si7): Niedriglegierter Stahl, geeignet
Die Härte (Rockwell/HRC) sollte dabei auf die der Schwerter abgestimmt sein, gegen die Du antrittst. Ist Deins härter, machst Du Scharten in die anderen Schwerter und umgekehrt.
Kleiner Test: Halte das Schwert locker am Griff und Dein Ohr in die Nähe der linge. Schlägst Du mit einem Fingerknöchel an die Klinge sollte diese möglichst lange nachhallen.

2. Schlagkante
Sollte 2-3mm dick sein an allen Stellen - und der Ort (Spitze) sollte abgerundet sein

3. Gewicht
Ein Einhänder sollte 1kg, ein Anderthalbhänder ca. 1,5 kg wiegen - idealerweise natürlich weniger

4. Ausgewogenheit
Das Schwert sollte seinen Schwerpunkt möglichst nahe an der Parierstange haben. Also den Finger unter das (flache) Schwert legen und verrücken, bis es die Balance hält.

5. Aussehen/Stil
Ist schwer pauschal zu beantworten, je nachdem welche Zeit Du anstrebst sollte natürlich Dein Schwert in Länge, Klingenform, Parierform und Knaufform in diese passen. (Womit vor 1300 ja praktisch alle langen Schwerter/Anderthalbhänder rausfallen...)
Titel: Schwerter
Beitrag von: fengor am 29. März 2005, 08:27:32
Noch eins zum Stahl. Da gibt es zwei Ansichten. Die einen bevorzugen moeglichst harten Stahl, die anderen moeglichs weichen.

Der harte Stahl hat den Vorteil dass die Klinge weniger Scharten bekommt und laenger optisch gut aussieht. Der Nachteil ist allerdings dass die Materialermuedung nicht sichtbar ist und je haerter der Stahl desto wahrscheinlicher dass einem die Klinge ohne Vorwarnung bricht. Siehe z.B. Franks neuen Anderthalbhaender der im Griff gebrochen war.

Der weiche Stahl dagegen bekommt sehr leicht Scharten und man  muss am Anfang oft die Schlagkante mit einer Feile nachbearbeiten. Mit der Zeit jedoch verdic htet sichdie Schlagkante so dass die Schartenbildung nachlaesst. Der Vorteil des weichen Stahls jedoch ist, dass wenn die Materialermuedung zum tragen kommt, das Schwert normalerweise nicht eifnach bricht sondern sich eher ein Riss bildet, der fruehzeitig erkannt werden kann und man somi9t die emoeglichkeit hat defekte schwerter zu erkennen und auszusondern. Und natuerlich passt ein vermacktes altes kampferfahrenes schwert besser zu einem soeldner als ein niegelnagelneues ;p
Titel: Schwerter
Beitrag von: Dennis am 29. März 2005, 11:57:55
Öhm...Sölnder hin oder her, wer sein (Über)leben seiner Waffe anvertraut wird wohl vor allem dafür sorgen, daß *die* in Ordnung ist...also poliert und entschartet mal fleissig ;)

Zu den Scharten: Beim Feilen verliert man ja material. Dem kann man entgegenwirken, indem man stattdessen die Scharten (vorsichtig!) kleinhämmert, also mit dem Hammer auf die flache seite der Klinge, wo die scharten sind. Das hat wie Daniel gesagt hat dann auch den vorteil, daß sich der Stahl an der Stelle verdichtet.
Titel: Schwerter
Beitrag von: SModLudwig (Nikolaus von Rittenhofen - Giacomo) am 29. März 2005, 20:24:07
Vielleicht zwei Tips zum Scherterkauf:
1. nehmt jemanden mit der Ahnung davon hat (wenn ihr Anfänger seid)
2. Neben allem anderen: es muss gut in der Hand liegen und die "Chemie" muss s´timmen.
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 22. Dezember 2005, 10:32:07
Die Diskussion hier versteh' ich nedd so ganz. Warum kauft man sich 2 Schwerter? Eins zum Üben und eins zum Tragen? Warum kauft man sich nicht gleich nur eines, aber eben ein Vernünftiges....?  ?(
Titel: Schwerter
Beitrag von: SModLudwig (Nikolaus von Rittenhofen - Giacomo) am 22. Dezember 2005, 10:39:06
Grundsätzlich hast Du recht. Andererseits gab es auch immer Zeremonialschwerter, die also spirituell-repräsentativen Zwecken und nicht dem profanen Kampf dienten. Kann jeder halten wie er/sie möchte.
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 22. Dezember 2005, 11:08:53
Ich dacht' ja nur...weil sich immer beschwehrt wird, man hätte kein Geld... :))
Titel: Schwerter
Beitrag von: fengor am 22. Dezember 2005, 11:58:51
Der Sinn bei den Uebungsschwertern ist z.b. sich als anfaenge einen billigen einstieg zu ermoeglichen um ueberhaupt mal den umgang mit em schwert zu erlernen

Oder eben als Verein einige derselben anzuschaffen um neuen Mitglieder unter die Arme greifen zu koennen.

Wobei ich immer noch der Meinung bin dass Vereinsschwerter eine dumme Idee sind, da man auf eigenes Material immer besser acht gibt ;p
Titel: Schwerter
Beitrag von: Daria am 22. Dezember 2005, 12:12:01
Seh ich auch so. Mein Schwert hab ich mir auch hauptsächlich gekauft, weil es günstig war. Hab für später ein anderes im Sinn :))
Und es macht evtl. auch Sinn einen Ein- und einen Anderthalbhänder zu haben. Je nachdem, wie man mal kämpfen will (Ich tu mich immer noch ein bissl schwer damit meinen Anderthalbhänder auf Dauer mit nur einer Hand zu führen ;) )
Titel: Schwerter
Beitrag von: Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden) am 22. Dezember 2005, 12:28:15
ei deswegen heisst der 1 1/2-Händer auch so, weil er net nur mit einer Hand geführt wird, gelle Daria ( Herkules?), wobei das Trainieren mit einer Hand gut für die Muckis ist
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 22. Dezember 2005, 12:30:25
Und für bestimmte Epochen die einzigst mögliche Schwertart...
Titel: Schwerter
Beitrag von: Daria am 22. Dezember 2005, 12:30:48
Jo, das sagt mir Hasi auch immer... Aber soviel Muckis hab ich noch net (oder nicht mehr  :P )
Aber ich arbeite dran ;)
Titel: Schwerter
Beitrag von: Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden) am 22. Dezember 2005, 12:32:39
Übung macht den Lehrling, denn Meister kann man sich in dieser Sparte niemals nennen
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 22. Dezember 2005, 12:45:19
Nee...die alten Meister sind leider ausgestorben. Ein Vorteil, den die asiatischen Kampfkünste haben...dort gibts eine Kontinuität. Bei uns gibts keine Fechtmeister oder Schwertmeister mehr. Es sei denn, es würd sich selbst einer so nennen...aber den würd keiner ernst nehmen, wär ja lächerlich...
Titel: Schwerter
Beitrag von: fengor am 22. Dezember 2005, 13:06:29
Wobei die Kontinuitaet in Japan auch malunterbrochen war und die Schwertkunst nur ueberlebt hat weil sie sich auf das Niveau von Zirkusartisten heruntergelassen hat (Stichpunkt: Westernisierung Japans 1800-19xx)
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 22. Dezember 2005, 13:20:38
Hm...bin nicht so bewandert in Japanischer Geschichte, aber bist du da sicher? Wenn ich mit Kendosportlern rede, dann wird gerade auf die Kontinuität stolz gepocht. Auch glaube ich wirklich nicht, das die Öffnung zum Westen, alte Künste wie das Schwertschleifen und die Schwert-Schau in ihrer Tradition unterbrochen haben...die gibts ja heute noch. Und auf diese Traditionen sind die Japaner auch besonders stolz. Wie überrascht waren die doch, als der Prof.Mäder mal allamanische Saxspathen dort hat prüfen und untersuchen lassen. Die standen alten japanischen Klingen in nichts nach...

(ich berufe mich nicht auf the last samurai...auch wenns ein schöner Film ist, meiner Meinung nach) :)
Titel: Schwerter
Beitrag von: Daria am 22. Dezember 2005, 13:25:27
Ich kenne mich zwar da auch nicht so aus, kann es mir aber gut vorstellen. Denn so in der Zeit irgendwann is den Japanern auch die Methode einen bestimmten Stahl herzustellen verloren gegangen. Also der, der die Schwerter immer so besonders gemacht hat.
Jetzt verwenden sie quasi "Schrott", der noch nach dem alten Rezept hergestellt wurde, aber irgendwann is der auch alle...
Titel: Schwerter
Beitrag von: fengor am 22. Dezember 2005, 13:35:22
ich tipp dir heut abend die entsprechende passage aus dem naginata buch. Dort ist er auf die Geschichte der naginata und des naginata-jutsu eingegangen dioe eng verfolchten mit der des kenjutsu ist.

Prinzipiell war die Zeit um 18:60-1900 eine Zeit des radikalen gesellschaftlichen Umbruchs. Die Bushi wurden als Kriegerkaste aus der vorherrschenden Position verdraengt und u.a. wurde kenjutsu aus dem offiziellen Lehrplan der schlen verdraengt die nach westlichen Prinzipien neu ausgerichtet wurden. Viele Bushi sahen sich arbeits- und mittelllos mit einer komplett neuen Welt konfrontiert  mit der sie nichts anfangen konnten. Schwertkampf galt als rueckstaendig und unmodern und westlichen pistolen, gewehren und revolvern als unterlegen. Es gab sogar eine offizielle Studie nach der die Unterrichtung von Schwertkampf an japanischen Schulen als schlecht gewertet wurde und man stattdessen empfahl westliche Gymnastik im Sportunterricht zu betreiben.
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 22. Dezember 2005, 13:45:33
Ok...du hast da bestimmt mehr Ahnung...klammern wir Japan eben aus...dann bleibt immer noch das restliche Asien, oder? Escrima, Tai-Chi (naja) etc...
Titel: Schwerter
Beitrag von: fengor am 22. Dezember 2005, 15:33:13
naja mehr ahnung moecht ich bezweifel, hab grad nur per zufall gestern das kapitel darueber gelesen ;p

frag mich mal in 4 wochen wieder dann sit alle schon wieder vergessen ;)
Titel: Schwerter
Beitrag von: Dennis am 22. Dezember 2005, 15:55:41
ZitatDie Diskussion hier versteh' ich nedd so ganz. Warum kauft man sich 2 Schwerter? Eins zum Üben und eins zum Tragen? Warum kauft man sich nicht gleich nur eines, aber eben ein Vernünftiges....?
Kann ich schon verstehen, wenn ich sehe, wie die Schwerter von manchen Leuten nach viel Training aussehen...dafür habe ich ja auch meine Schwerter gekauft - und diese eben billitsch tschechitsch.
Sobald ich mich ernsthaft an eine Adelsdarstellung mache sollte dann schon was besseres her - vielleicht sogar scharf - und dann aber wirklich 100% Replik. Vernünftig wäre für mich eben nur letzteres, kann ich aber im Training logischerweise nicht einsetzen.

EDIT: Bevor wer was sagt: Bin mir bewusst daß für ein scharfes Schwert erst dieses und jenes geregelt werden muß...
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 22. Dezember 2005, 16:21:40
Ok...scharfe Repliken außen vor.
Aber gerade die vollkommen verramschten Sägen meine ich. Da wird billig was gekauft, damit kann man ein Jahr später Bäume durchsägen. Ein Binns oder ein Axon kosten ein bissel mehr, haben aber auch nach 3 Jahren intensivem Einsatz keine Macken...
Meine Meinung: Da wird am falschen Fleck gespart...deshalb versteh' ich's nicht.... :(
Titel: Schwerter
Beitrag von: Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden) am 22. Dezember 2005, 16:24:44
nun, wie willst Du sonst Nachwuchs fördern, da braucht es eben erst einmal billige Schwerter...und bei den Kontrollen vor den Schlachten wird aussortiert, wer sich dann später ein Teureres kaufen will, der kann das dann tun
Titel: Schwerter
Beitrag von: fengor am 22. Dezember 2005, 16:27:35
Naja ob ein Schwert Scharten bekommt oder nicht haengt ja mitunter auch vom Haertegrad des Stahls ab.

Weicher Stahl bekommt leicht Scharten, harter Stahl nicht.

Dafuer hast du aber bei dem weichen Sthal den Effekt dass dir die Klinge nicht einfach bricht, sondern Warnzeichen gibt. D.h. du kannst diese Klinge fruehzeitig aussortieren bevor sie bricht. Diese Moeglichkeit hast du bei harten Stahlklingen nicht.

Hasis Brotmaschine ist z.B. das Paradebeispiel fuer eine solche weiche Klinge. Das Schwert ist schon seit Jahren im Einsatz und auch mehrmals repariert worden. Beim letzen mal hat sich oberhalb der Parierstange angefangen ein Riss zu bilden so dass man das Schwert in Reperatur geben konnte. Bei einer harten Klinge haette es diesen Riss nicht geben koennen. Entweder sie bricht oder sie bricht nicht. Was auch zu dem Effekt neues Schwert einmal zugeschlagen  und kaputt fuehren kann.
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 22. Dezember 2005, 17:18:14
Was macht ihr nur mit euren Dengeleisen? Ein Schwert bricht normalerweise doch nicht...egal! Der 28.12. wirds zeigen :D
Titel: Schwerter
Beitrag von: fengor am 22. Dezember 2005, 17:29:34
Materialermuedung? irgendwann ist ein schwert halt eifnach durch ;)

und ich kenne zum. 2 Faelle wo ein niegelnagelneues schwert vom haendler innerhalb kuerzester zeit wegen materialfehler kaputtgegangen ist. Fehler die vorher halt so nicht sichtbar waren.
Titel: Schwerter
Beitrag von: Lovisa am 22. Dezember 2005, 17:53:16
Weiß schon ich bin bissl spät dran dazu, aber hab das erst gelesen und wollte einfach mal meinen Senf dazu geben.

Bei den Japanern kenn ich mich ned so aus, aber was Europäische und um genauer zu sein Schottische Schwertmeister angeht, muss ich das LÄCHERLICH leider etwas revidieren.

Ich kam nun schon 2 mal in den Genuß mit einer Gruppe aus Edinburgh zu Trainieren. Einer der Trainer ist der bisher einzige Meister in Schottland, was Schwerter, florette, Rapiere usw nach Italienischem Stil von Fiori und Liberi angeht.

Und der wird ernst genommen.... spätestens, wenn man einmal am eigenen Leib erfahren hat, was er kann und man selbst nicht.

Weiß zwar nicht, ob das so gemeint war, aber ich denke nicht, dass dieser Schwertmeister einem Japanischen Meister in irgendeiner Weise nachsteht.

Wenn wer genaueres wissen will einfach melden.

Grüße

Lovi
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 22. Dezember 2005, 20:17:08
Da ich mich  in asiatischen Kampfkünsten nicht wirklich auskenne und auch ins historische Fechten nuram Rande reinschnuppere, verweise ich am Besten auf folgenden Thread:

http://www.kampfkunstforum.de/index.php?showtopic=16190

Fechtmeister ist, wie in asiatischen KK, ein Meisterberuf, den man nur über Lehrlings und Gesellenjahre erreicht hat, wie im heutigen Handwerk auch. Eine solche Struktur gibts aber hier in Europa nicht mehr...auch in Schottland nicht!! Ich weiß, dass es in England diverse Associations und Gesellschaften gibt (arma, , aber deren "Meister", sollten sie sich so bezeichnen,  hätten wohl bei wem in die Lehre gehen sollen?
Meinst du Bill Newman (EWTO), Steve Tappin Alliance (Escrima Concepts) oder Jonathan Waller: http://www.ehcg.net/personnel.htm ?

Auch beim Sportfechten gibts auch keine Fechtmeister mehr...und hätte derjenige noch so viele Goldmedaillen gewonnen!

Aber das gehört eigentlich nicht in diesen Thread, oder?
Titel: Schwerter
Beitrag von: Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden) am 22. Dezember 2005, 20:28:39
meiner Meinung nach ist es sehr überheblich sich Meister in dieser Sparte zu nennen, aber dies ist meine persönliche Meinung und soll nicht als Angriff gemeint sein
Titel: Schwerter
Beitrag von: fengor am 22. Dezember 2005, 20:41:18
Die Bezeichnung "Meister" ist ein kuenstlich geschaffenes Konstruk, denn schliesslich mussten auch die ersten Meister bei irgendwem in die lehre gehen oder? Henne Ei Problem ;)

Von daher ist es denke ich eine rein subjektive angelegenheit was man mit dem begriff verbindet
Titel: Schwerter
Beitrag von: Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden) am 22. Dezember 2005, 20:48:29
guter Vergleich Fengor :D
Titel: Schwerter
Beitrag von: Lovisa am 23. Dezember 2005, 03:42:52
Naja wollt einfach nochmal bissl was dazu schreiben, und rechtfertigen, warum ich an die Existenz von Meistern glaube.

Hier mal Auszüge. Hab die Leider nur auf Englisch, aber sollte denke ich kein Problem sein...

Since 1994, Maestro Macdonald has traveled all around Europe, performing demonstrations and doing historical research. During this time, Maestro Macdonald met Maestro Andrea Lupo Sinclair, an Italian master-at-arms whose lineage can be traced back definitively to the 1720s, and who is the founder and head of the Italian Ancient and Historical Federation (FISAS).

In 1995, Maestro Macdonald definitively ceased his pursuit of sport fencing, dedicating himself solely to the study and practice of traditional fencing. He has studied most styles of European fencing from the fourteenth through the nineteenth centuries, including having revived the arms techniques of several lost systems, such as the late medieval dueling shield, the spada in arme, and the sixteenth-century Dusack. In 1999, after more than four years of intensive study, Maestro Macdonald received his Master-at-Arms certification from FISAS. Also in the same year, he helped to found the British Federation for Historical Swordplay (BFHS) becoming its president.

Maestro Macdonald is one of the founders of the International Masters at Arms Federation and a member of the Advisory Council for the Swordplay Symposium International. He is also a member of the Association for Historical Fencing and has given instruction at the Martinez Academy of Arms and the Italian Ancient and Historical Fencing Federation.


Weiß ned, wie man jemanden, der diesen Titel erworben hat und sich dementsprechend mit der Materie befasst hat sonst nennen kann und soll.
Lasse mich aber gerne eines besseren Belehren.

Grüße
Lovi
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 23. Dezember 2005, 09:06:03
@Lovisa

Da du aus der Nähe von München kommst, frag doch einfach die Ochs'ler zu diesem Thema... (http://www.schwertkampf-ochs.de/)

Das Ergebnis könntest du ja dann hier posten...?
Titel: Schwerter
Beitrag von: Lovisa am 23. Dezember 2005, 10:46:37
Aber warum soll ich denn hier die Meinung anderer Kund tun, wenn sie evtl nicht meine ist?
Scheinbar weißt du ja selbst besser, was sie mir sagen wollen ;-)

Naja die Leut von der Gruppe in Schottland kennen die von Ochs (in Teilen) somit vermute ich eine gewisse gegenseitige Akzeptanz und kann somit nicht sehen, was an meiner Vermutung über Meister sooo arg falsch sein kann.

Zudem denke ich, dass der vorhergehende Post doch eine gewisse Ausbildung und Lehre belegt.

Grüße
Lovi
Titel: Schwerter
Beitrag von: Dennis am 23. Dezember 2005, 13:07:57
@Lovisa: Es geht ja eigentlich nur darum, daß es für den westlichen (Schwert-)kampfsport nicht durchgehend Schulen und Lehrmeister gab. Irgendwann starb eben der letzte, ohne einen Nachfolger zu hinterlassen. Somit sind die Techniken, die ein selbsternannter (oder von anderen so betitelter) Meister lediglich Rekonstruktionen der alten Kunst, nicht aber ihre Fortsetzung. Es kann also keinen "Meister" mehr geben, da dies vorraussetzen würde, daß er seine Kunst wiederum von einem Meister gelernt hat. Seine Kunst wäre dann entweder eine Neuerfindung oder die Reinterpretation einer alten Kunst.
Ob es nun in der neuen Kunst auch wieder neue Meister geben darf? Meiner Meinung nach schon, nur daß diese sich nicht auf die alten Meister des Mittelalters oder der Renaissance berufen sollten.
Titel: Schwerter
Beitrag von: Lovisa am 23. Dezember 2005, 14:28:17
Naja dann frage ich mich aber wieder das, was schon gestern hier stand... wenn es also eine unterbrechung in den Reihen der Asiatischen Meister gab und auch bei den Eropäischen... dann kann man doch heutzutage entweder bei beiden bereichen nicht mehr oder schon wieder von Meistern reden, aber nicht sagen, dass die Japanischen dann nicht lächerlich seien.

Und ich denke, dass mit Hilfe von aufzeichnungen und Beschreibungen Alter Meister und dem dazugehörigen Gefühl für ein Schwert durchaus eine Art Meistergrad wiedererworben werden kann.

Sicher wird es in der Technik gewisse unterschiede zu den Alten Meistern geben, aber was mich ja ursprünglich zum Antworten auf diesen thread gebracht hat, war das wort LÄCHERLICH in verbindung mit Meistern von heute, da ich einfach diesen Ausdruck nicht unterstützen kann, bei Menschen, die sich dermassen intensiv mit der Materie auseinander gestezt haben und entsprechend gut mit den Waffen umgehen können


gruß Lovi
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 23. Dezember 2005, 15:38:39
Ich kenne die Meinung von Ochs als Gruppe zu diesem Thema nicht! Nur von Einzelpersonen. Sonst hätte ich dich auch nicht gebeten, das Fazit hier vielleicht zu posten....!

Nur nochmal zur Klarstellung...wenn sich jemand irgendwo Meister nennt ist mir das grundsätzlich egal...ich weiß nicht, wer das da in Schottland ist und ob der seinen Titel zurecht führt oder nicht, kann mir ja auch sch....ß egal sein. Da dich das Thema aber offensichtlich brennend interessiert habe ich dich an die Ochsler in deiner Nähe verwiesen. Wenn du die ja kenst und bereits deren Meinungsbild, ist ja alles geregelt!

Nur noch eine kurze Amerkung zu deinem letzten Post...eine Unterbrechung wurde hier nur für Japan angemerkt...nicht für gesamt Asien. Im Gegenteil... ich habe ja auch Beispiele gepostet, bei denen eben eine Kontinuität gegeben sein sollte. Und eine Wiedererwerbung ist in diesem Fall, wie Dennis schon sagte, nur eine Interpretation. Ersetze das Wort "lächerlich" durch "unangebracht, meiner Meinung nach" und die Sache hat sich....ok?
Titel: Schwerter
Beitrag von: Lovisa am 23. Dezember 2005, 16:24:22
finde zwar unangebracht nur bedingt besser als lächerlich, aber es führt eh zu nix.

Kenne mich mit dem ganzen Asiatischen oder Japanischen Kampfsportbereich nicht aus, also verzeih mir diese verwechslung.

ich mein man muss einfach unterscheiden zwischen menschen, die sich diesen Meister raushängen lassen und ihn eigentlich nicht verdienen und denen eben, die ihr ganzes Leben versuchen Verlorene Dinge wieder zu finden und auszugraben, recherchieren und trainieren und somit einen irren aufwand treiben um so wahrheitsgetreu wie möglich anderen menschen beizubringen wie es gewesen sein könnte, ohne einen absolutheitsanspruch zu erheben.

Wie genau man dann zu dem Titel kommt weiß ich auch ned, aber es gibt meiner Meinung nach einfach menschen, die es verdienen sich so zu nennen.

Wünsche euch jetzt einfach mal frohe weihnachten

Lovi

und link zu der Seite von dem schottischen meister kann ich auch gerne privat versenden, möchte ihn hier ned unbedingt reinstellen, weil ich ned weiß, ob es ihm recht wäre.
Titel: Schwerter
Beitrag von: Thjodolfr am 11. Januar 2006, 12:28:39
Nachtrag zur Kontinuität von Schwertkampf in Japan. Ich lese grad' das Buch der fünf Ringe von Miyamoto Musashi [die aktuellste Ausgabe aus dem Ullstein-Verlag] Und da steht, dass im Zuge der Westernisierung lediglich der Stand der Samurai abgeschafft wurde. Kendo als Kampfkunst soll aber weiter fort geführt worden sein, auch damals wie heute von Geschäftsleuten und Politikern, wie auch im Militär bei Offizieren. Wörtlich: "Viele der Schulen bestehen in Japan in ihrer traditionellen Form bis in unsere Tage"....
Titel: Schwerter
Beitrag von: fengor am 12. Januar 2006, 18:46:12
Wenn ich von der Vorstandssitzung daheim bin shcreib ich dir meien Quellen mal kurz raus.