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Mittelalterliche Stühle A oder nicht A tralalal

Begonnen von Dyvien, 06. Juni 2009, 15:07:45

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Dyvien

Hallo,

ein Arbeitskollege war begeistert von Bucherbach und wollte sich unbedingt einen dieser "Wiki-Stühle" (Trapperstühle) nachbauen, weil man sie doch in unglaublichen mengen auf den Lagern gesehen hat, bei uns waren ja auch ein paar...

Also suchte ich besagtem Kollegen eine Bauanleitung aus dem internet und finde eine Flut aus Diskussionen drüber wo sie herkommen ob A oder nicht A.
Irgendwo hab ich sogar eine Seite gefunden die sich dafür starkt macht das diese Sitzgelgenheiten verschwinden sollen von Mittelaltermärkten  ;)
Eine etwas ältere (von 2002 an) Diskusion fand ich bei Tempus vivit klickst du hier

Hier einige ausschnite davon :
Zitat
Wie ein Virus...

..breitet sich dieser Steckstuhl immer mehr aus. In Freienfels dieses jahr war es echt extrem. Was soll das nur? Mit Wikingern zusammen haben wir erörtert, daß man ohne weiteres mit dem vorhanden material eines Steckstuhles eine feine vierbeinige Bank (oder auch dreibeinigen Hocker...) herstellen kann. Zerlegbar, Platzsparend, leicht zu transportieren. Dieses "aber sie sind bequem" als Argument für die Steckstühle ist kaum mehr zu ertragen.
Hier noch mal die Zusammenfassung der Fakten:
(Text von meinem Flugblatt)
Hintergründe zum Steckstuhl, auch Wikingerstuhl genannt:

Umfragen und Recherchen haben ergeben, daß dieser Stuhl eigentlich aus Afrika stammt. Er ist keineswegs ein Möbelstück des Mittelalters.
Auf Afrikafestivals, in Afrika-Shops und in Afrika selbst kann man ihn als (regional beschränktes) landestypisches Folkloregut erstehen.

Wie kam er in die "Szene"
Der genaue Weg nach Europa und seine Verbreitung ist bislang nicht sicher festzustellen. In den 1920-ern soll er nach Deutschland gekommen sein. Fakt ist, daß er in der Indianer- und Trapper-Szene Einzug fand. Eine dieser Gruppen soll - nachdem sie ins Mittelalter "überwechselte", diesen Stuhl mit eingebracht haben.

Durch die Verbreitung bei Wikinger-Darstellern wurde er als sogenannter "Wikingerstuhl" bekannt. Trotzdem wurde er ohne Hinterfragung auch von Hochmittelaltergruppen übernommen.

Auch wenn er noch so bequem und leicht transportierbar sein mag:
- er hat mit Mittelalter nichts zu tun
- es gibt keine schriftlichen oder bildlichen Belege
- es gibt dagegen genug Bildbelege für mittelalterliche Sitzgelegenheiten, auf denen man wesentlich angenehmer und optisch annehmbarer sitzen kann.

Und hier einige alternativen zu dem Bösen wikistuhl der scheinbar aus Afrika kommt ;)

Zitat... hier mal ein Paar Gedankenanstöße zu Sitzmöbeln im weitesten Sinne:

- Lund-Stuhl
Das dreibeinige Höckerchen wird zwar immer wieder, Dank des berliner Wiki-Normannen-Kataloges, in das 11.Jhd. gezwänkt, jedoch kann ich mit Gewissheit sagen, daß solche Modelle schon zur RKZ verwendet wurden. Zwar nicht in Skandinavien, dafür aber in Norddeutschland/Feddersen. Muß mal genau nachsehen in welchem kl. Museum das Ding steht. Es wird auf jeden Fall zusammen mit anderen, weit aus aufwendigeren altsächsischen Möbeln in einer Dauerausstellung gezeigt.

- Scherenstuhl
Die Dinger, die einem Anglerstuhl sehr ähneln, durch ihre "X-Konstruktion" sind durchgehend von der Bronzezeit (vergl. Buxtehude/Daensen) bis ins 7.Jhd. (neuer Gräberfund in GB) belegt. Mal mehr, mal weniger aufwendig gestaltet. Mal in Eisen (mit Silbertauschierung aus Nocera Umbra, Grab 5), mal in Holz.
So sieht man z.B. Karl den Großen, bzw. seinen Sohn Pippin auf einen gedrechselten Stuhl, auf einer Miniatur in der Leges Barbaroum", 829-832 Lupus v. Fulda.
Wer nun eine Rückenlehne bevorzugt sollte sich mal den Reisethron von König Dagobert ansehen. (Man kann ja auf die aufwendigen Schnitzereien verzichten *lol*)

- Weitere Alternativen
ergeben sich beim Betrachten des Karlschen Thrones in Aachen z.B. der sich auch recht einfach zerlegbar bauen ließe.

. Wer mehr Platz im Auto hat sollte einen Blick mal in Kölner Dommuseum wagen, oder sich die alaminnischen Holzfunde zuführen. Und wer drechseln kann, bzw. einen guten drechsler kennt kann da sehr schnell schwach werden ... ;-)
Auch für die Wikifraktion gibt es reichlich Funde von "vernünftigen" Sitzmöbeln. Von "Stuhl mit Lehne" bis hin zum Kastenstuhl ist da alles vertreten.
Es gibt also keinen Grund gutes Bau- oder Feuerholz ineinander zu frickeln und sich einen afrikanischen "Abhängschemel" zu basteln.
"Abhängschemel"  ;D

HIER sieht man eine der vielen Seiten von der Initiative gegen den Steckstuhl

Im gegensatz zu dem bösen Teufelswerk das den namen Steckstuhl ( Wiki - Trapper- stuhl) benutzt scheint der Scherenstuhl sich doch durch die Jahrhunderte hindurch gesessen zu haben.

Ob jetzt mit oder ohne Rückenlehne...ich nehme an das kommt auch ganz auf die jeweilige Zeit an.Das die meisten wohl auch nicht zusammenklappbar waren sondern einfach der Stuhl für zuhause war könnte man als logisch betrachten.

Das was man bei solchen grossen Gesprächen auch immer wieder findet ist der so genannte Lund Stuhl. Klickst du hier


Das ist nun so mein kenntniss stand, gut möglich das ihr das alle das schon alles gewusst habt und die Steckstühle einfach so akzeptiert werden wegen der vielzahl an Vorteilen die sie bieten.
Aber trozdem mal von mir die Frage, wie seht ihr das ?
Steckstühle ja oder nein ? Trinkhörner werden ja auch nur geduldet und sollen ja nicht A sein aber darüber weiss ich bisher auch noch nix genaues.

SModLudwig (Nikolaus von Rittenhofen - Giacomo)

Geduldet   ;D werden Hörner wie Steckstühle.
Wenn wir historischen Anspruch formulieren wollen (z.B. wenn wir uns für Worms bewerben), dann sind Hörner und Steckstühle no gos, dann müssen es geböttcherte oder sonstige hölzerne oder tönerne Becher (Glas für Hochadel) und Scherenstühle, ggf. Falthocker sein. Oder sehr simpel: Bänke.
Supermoderator, Chef und Prügelknabe...

Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden)

diese sogenannten Wiki-Stühle haben ihren Ursprung in Afrika...die Dinger sind recht bequem, aber eben nicht authentisch auf einem Mittelaltermarkt. Viele haben sich eben bereits einen solchen Stuhl angeschafft und schleppen ihn von Markt zu Markt mit. Ich gebe zu, ich hatte auch einen, kam aber dann davon weg, als Stefanie und ich uns Scherenhocker und eine Bank anschafften.
Argwohn ist das Messer in Deinem Ärmel und Dein Schild, das Deinen Rücken schützt![/ I]

Fachkraft für Weltfrieden

Dyvien

ich kenne ja deinen scherenhocker .. live auf bucherbach gesehen, was hat der den gekostet ?

Gerhard (Graf Ludwig III v. Saarverden)

das war reines Glück mit den Stühlen. Normalerweise kostet so ein Scherenstuhl, wie Du ihn oben in der Abbildung hast auf Märkten 249 Euro. Stefanie und ich hatten das Glück, dass wir in Homburg auf dem Flohmarkt an eine Händlerin gerieten, die nicht wusste, was so ein Stuhl an Wert hat und so kam es, dass wir für 2 Scherenstühle und einen Scherentisch mit integriertem Schachbrett 200 Euro gesamt bezahlten.

Argwohn ist das Messer in Deinem Ärmel und Dein Schild, das Deinen Rücken schützt![/ I]

Fachkraft für Weltfrieden