Vor 2 JAhren hab ich in Ottweiler auf dem Mittelaltermarkt mal ein Mittelalterbrot gegessen.
Es ist erfahrungsgemäß auch sehr einfach in einem Lager nachzubacken, vorausgesetzt man hat einen Backofen.
Zuerst macht man einen einfachen Hefeteig und rollt den aus. Der ausgerollte Teig wird dann mit Schmand bestrichen und mit Schinkenwürfeln bestreut, gepfeffert, gesalzen, evtl. mit Kräutern bestreut und zusammengerollt.
Wielange diese Wurst im Backofen bleiben muß, ist reine Erfahrungssache, mal kürzer mal länger.
Div. andere Füllungen sind möglich.
Aus reinem Eigeninteresse - handelt es sich dabei um ein überliefertes Rezept oder hat's einfach jemand "Mittelalterbrot" getauft? Die Zutaten wären zumindest für die einfache Bevölkerung ein bisserl teuer, wenn man so etwas täglich backen würde...
Original von Dennis
Aus reinem Eigeninteresse - handelt es sich dabei um ein überliefertes Rezept oder hat's einfach jemand "Mittelalterbrot" getauft? Die Zutaten wären zumindest für die einfache Bevölkerung ein bisserl teuer, wenn man so etwas täglich backen würde...
Das weiß ich nicht, aber ich hab das schön öfter auf Märkten gesehen.
Abgesehen davon finde ich es noch nichtmal so teuer.
Die Zutaten gabs wohl auch schon im MA.
Aus heutiger Sicht vielleicht:
- Speck ist zwar nicht unerschwinglich (der Bauer stellt ja selbst welchen her), aber knapp dürfte er dennoch gewesen sein
- Pfeffer ist ein Luxusgut, was sich sicher kein Bauer außer an Festtagen leisten konnte (Mußte ja über den Seehandel importiert werden)
- Hefe bekam man nicht im Supermarkt, man mußte sie selbst züchten oder kaufen - üblicherweise die Rückstände bei der Herstellung von Wein
EDIT: Hatte Wein- und Bierhefe eben verwechselt...
Original von Dennis
Aus heutiger Sicht vielleicht:
- Speck ist zwar nicht unerschwinglich (der Bauer stellt ja selbst welchen her), aber knapp dürfte er dennoch gewesen sein
Aber er hatte Speck, außerdem schrieb ich, daß es sicherlich alternativen gab
- Pfeffer ist ein Luxusgut, was sich sicher kein Bauer außer an Festtagen leisten konnte (Mußte ja über den Seehandel importiert werden)
Es gibt sicherlich einheimische alternativen zum Pfeffer die nicht importiert werden mußten. Kräuter zum Beispiel
- Hefe bekam man nicht im Supermarkt, man mußte sie selbst züchten oder von einem Bierbrauer kaufen (Weinhefe gab es noch nicht). Dürfte auch nicht leicht gewesen sein für den Durchschnittsbauern
Meines Wissens war Brot mit eines der Grundnahrungsmittel. Auch bei Bauern.
Deine Kritik in Ehren, aber gehts hier um Alternativen zu Pommes und Currywurst, oder was es eben im Mittelalter gegeben haben könnte?
Mir geht es nicht darum, wer im Mittelalter was essen konnte, sondern welche Zutaten es schon gegeben haben könnte, bzw. wie ich heute einfach und billig ein natives Essen auf den Tisch bieten kann.
So ganz verstehe ich dein Kritik allerdings nicht. Ist dieser Bereich des Forums dazu gedacht, eben solche Möglichkeiten/Rezepte zu posten, oder darf/soll hier nur gepostet werden, was dir in den Kram paßt?
Wenn das so ist, dann kann man die ganzen Mittelalterkochbücher getrost in die Tonne kicken! Weil was da drin steht, gabs beim Bauern auch nicht.
Immer ruhig mit den Pferden. Dennis hatte gar nicht geschrieben dass du das hier nicht posten darfst. es ist nunmal so dass vieles was aufm markt als mittelalterlich angepriesen wird eigentlich gar nciht diesen namen verdient. Es geht hier nur darum zu ergruenden ob es sowas frueher gegeben hat oder haben koennte oder ob es sich um eine Erfindung der neuzeit handelt.
Original von Courgan
Original von Dennis
Aus heutiger Sicht vielleicht:
- Speck ist zwar nicht unerschwinglich (der Bauer stellt ja selbst welchen her), aber knapp dürfte er dennoch gewesen sein
Aber er hatte Speck, außerdem schrieb ich, daß es sicherlich alternativen gab
dass streitet dennis doch gar nicht ab
Original von Courgan
Original von Dennis
- Pfeffer ist ein Luxusgut, was sich sicher kein Bauer außer an Festtagen leisten konnte (Mußte ja über den Seehandel importiert werden)
Es gibt sicherlich einheimische alternativen zum Pfeffer die nicht importiert werden mußten. Kräuter zum Beispiel
Baerlauch war meines wissens nach ein hiesiger ersatz fuer pfeffer. aber alles inallem muss die Kueche frueher wohl um einiges gewuerzaermer als heute gewesen sein.
Original von Courgan
Original von Dennis
- Hefe bekam man nicht im Supermarkt, man mußte sie selbst züchten oder von einem Bierbrauer kaufen (Weinhefe gab es noch nicht). Dürfte auch nicht leicht gewesen sein für den Durchschnittsbauern
Meines Wissens war Brot mit eines der Grundnahrungsmittel. Auch bei Bauern.
Nunja Brot wird sicherlich weit verbreitet gewesen sein wenn es einen ansaessigen mueller gab, ansonsten wird man wohl eher brei aus dem getreide gemahct haben. aber heir scheiden sich die geister und nichts genaues weiss man nicht.
Original von Courgan
Deine Kritik in Ehren, aber gehts hier um Alternativen zu Pommes und Currywurst, oder was es eben im Mittelalter gegeben haben könnte?
es geht um beides. Vor allem soll halt dem Mythos des "falschen Mittelalters" kein weiterer Vorschub geleistet werden
Original von Courgan
Mir geht es nicht darum, wer im Mittelalter was essen konnte, sondern welche Zutaten es schon gegeben haben könnte, bzw. wie ich heute einfach und billig ein natives Essen auf den Tisch bieten kann.
viele ueberlieferte Rezepte haben halt den Nachteil dass sie wohl nur fuer adlige erschwinglich waren waehrend sich die bauern mit kargerer kost die wohl oft aus eintopf und aehnlichem bestand begnuegen mussten.
Original von Courgan
So ganz verstehe ich dein Kritik allerdings nicht. Ist dieser Bereich des Forums dazu gedacht, eben solche Möglichkeiten/Rezepte zu posten, oder darf/soll hier nur gepostet werden, was dir in den Kram paßt?
Dennis hat niemanden verboten zu posten. er hat ledigliche einige Punkte aufgefuehrt die ihn an diesem REzept interessieren.
Original von Courgan
Wenn das so ist, dann kann man die ganzen Mittelalterkochbücher getrost in die Tonne kicken! Weil was da drin steht, gabs beim Bauern auch nicht.
s.o. was die Thematik Bauernessen - Adligenessen angeht. Es ist nunmal so dass vieles was heute billig ist es im Mittelalter eben nicht wahr. und ein heutiges billiges Essen zu einem echten MA Bauern essen zu machen ist nunmal nicht ganz der richtige weg. Dass dann jemand anmerkt dass otto normal bauer dass wohl nicht jeden tag gegessen hat ist ein voellig legitimer einwand der weder fuer noch gegen das rezept spricht.
Seid doch nicht immer so empfindlich...Courgan, schreib' halt dabei, das dein Rezept aus einem neuzeitlichen Ma-Rezeptbuch stammt und du für historische Stimmigkeit nicht garantieren kannst und schon haben beide Seelen Ruhe ;o)
Der Dennis ist dann beruhigt, dass kein halbwares GroMi-Wissen als fundiertes, recherchiertes "Mittelalter"-Wissen verkauft wird und du bist zufrieden, weil du mit dem Rezept was Leckeres an den Mann/Frau bringst, was für den Touri vulgaris zumindest so aussieht und dem Hobbyisten gut schmeckt.
Und grundsaetzlich: Laut Kategorie-Beschreibung geht es in diesem Unterforum weder ueber Rezepte mit mittelalterlichem Falir, Diskussion ueber die Authentizitaet von verschiedenen Rezepten oder persoenliche Geschmackshitlisten sodnern darum Adressen von guten gastronomischen Marktstaenden zu sammeln ;)
Original von fengor
Original von Courgan
Deine Kritik in Ehren, aber gehts hier um Alternativen zu Pommes und Currywurst, oder was es eben im Mittelalter gegeben haben könnte?
es geht um beides. Vor allem soll halt dem Mythos des "falschen Mittelalters" kein weiterer Vorschub geleistet werden
Ok, ich hab mich vielleicht wegen Dennis´Wort grad etwas angekackt gefühlt. Ich entschuldige mich dafür.
Aber du sprichst da grad einen anderen wichtigen Punkt an, der aber hier nicht in Thema gehört, ich mach nen anderen Thread auf.
Und grundsaetzlich: Laut Kategorie-Beschreibung geht es in diesem Unterforum weder ueber Rezepte mit mittelalterlichem Falir, Diskussion ueber die Authentizitaet von verschiedenen Rezepten oder persoenliche Geschmackshitlisten sodnern darum Adressen von guten gastronomischen Marktstaenden zu sammeln
Ups, das hab' ich aus dem Thread aber auch nicht rausgelesen...
sieht man wenn man auf die forenuebersicht geht und die beschreibung zur kategorie marktstand zu der dieses unterforum geheort durchliest ;)
Verstehe die Aufregung jetzt auch nicht - selbst mit meinen Einwänden heißt das ja noch lange nicht, daß es das Brot nicht gegeben haben könnte. *Mich* hat interessiert, wo das Rezept herstammt, ob das A oder un-A ist sei mal egal. Meine Frage zielte darauf hin, ob ich so etwas herstellen könnte, wenn ich mal zeit für eine bäuerliche Darstellung habe.
Meines Wissens war Brot mit eines der Grundnahrungsmittel. Auch bei Bauern.
Bestreite ich doch gar nicht, es ging um die Hefe. Man kann Brot aber auch viel einfacher z.B. aus Sauerteig herstellen.
Und grundsaetzlich: Laut Kategorie-Beschreibung geht es in diesem Unterforum weder ueber Rezepte mit mittelalterlichem Falir, Diskussion ueber die Authentizitaet von verschiedenen Rezepten oder persoenliche Geschmackshitlisten sodnern darum Adressen von guten gastronomischen Marktstaenden zu sammeln
Ich glaube, dann sollten wir mal die Beschreibung ändern...Für eine Sammlung von "gastronomischen Marktständen" reicht, denke ich, ein einzelner Thread.
Ich erinnere mich gerade daran, dass wir doch einen Backofen bauen wollten?!
ja, wollten wir.....
aus welchem Material und wo?
aus lehm, irgendwann im winter ;p
hm, haben wir denn Plan davon?
Ich will helfen!(wenns geht)
hm, mein Kühlschrank ist leer, ..kanst mir mal helfen bitte?
ich könnte ... tu es aber nicht *fg* :D
mittlerweile habe ich ihn wieder selbst gefüllt...aber: wann wird Operation "Ofen" in Angriff genommen?
Wenn ihr jetzt ganz brav für alle Ofendiskussionen einen neuen Thread öffnet, poste ich nach Weihnachten sogar mal eine Bauanleitung ;)
Bauanleitung haben wir schon, aber noch eine schadet nichts. Den Thread müsste es von mir schon geben (wo isser nur?). Mit der Unsetzung sollten wir Anfang März gut beraten sein...
ei, das hört sich doch gut an